Sonntag, 17. Januar 2016

Drittmittel und Prostitution


Die deutsche Telekom-Stiftung hat unlängst eine große
 Studie zu "digitaler Bildung" (was für ein unsinniges
Wort - man kann lernen, digitale Medien zu nutzen, aber
das ist keine digitale Bildung) durchführen lassen. Sinn
und Zweck, das ahnt die Hausfrau, wird sein, den deutschen
Schulen vorzuwerfen, sie würden zu wenig in ebendiese
digitale Bildung investieren, weil die Telekom ein natürliches
Interesse daran hat, an dieser Entweicklung mitzuverdienen.
Dass man mit genügend Geld auch jemand findet, der diese Arbeit
durchführt, ist auch nicht neu. Neu ist aber, dass der Beschaffer
der Drittmittel, in diesem Fall Prof. Wilfried Bos von der TU Dortmund,
eine Frage wie "Warum ist es wichtig, dass sich Organisationen wie die
Deutsche Telekom Stiftung in Bildungsfragen engagieren?" so beantwortet:
"Stiftungen sind unabhängige Impulsgeber, Mahner und Ratgeber."

Das ist so in etwa dasselbe wie wenn man in einem Land, in dem
Prostitution verboten ist, dabei erwischt wird und sagt: "Aber wir
lieben uns wirklich." In Deutschland hätte man das allerdings gar
nicht sagen müssen, denn hier ist Prostitution erlaubt.

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